Das Kolosseum wurde von 69-81 n. Chr. in Rom erbaut. Während dieser Zeit wurde das Römische Reich bereits von Cäsaren monarchisch geführt. 35 Jahre nach der Einweihung des Kolosseums, also 116 n.Chr. hatte das römische Imperium seine größte Ausdehnung erreicht. Es erstreckte sich rund um das Mittelmeer über drei Kontinente und beherbergte zwischen 50-60 Millionen Einwohner. 

Das Kolosseum in seinem aktuellen Zustand

Handel, Künste und Kultur erlebten während dieser Zeit eine Hochblüte. Die Lebensqualität und der entsprechende Bevölkerungsstand wurden erst Jahrhunderte später wieder erreicht. Das Römische Reich verdankte sein langes Bestehen auch der Tatsache, dass es seine Kultur in den eroberten Gebieten durchsetzte. Vor allem die Monumentalarchitektur, die während der Kaiserzeit entstand und im Kolosseum seinen Höhepunkt fand, hinterließ einen mächtigen Eindruck bei der Bevölkerung der unterworfenen Länder. Aber auch die Lebensgewohnheiten und die lateinische Sprache wurden im ganzen Reich verbreitet.

Rom wurde der Sage nach um 753 v. Chr. von Romulus und Remus gegründet. Es vergrößerte sich rasch und wurde zur Republik. Nach Griechenland war die Bevölkerung Roms eine der freiesten und mit den größten Rechten ausgestatteten der Welt. Das Recht der Bürger war ein zentraler Bestandteil der Republik, die von jährlich wechselnden Konsulen und einem Senat gelenkt wurde.

Durch die Punischen Kriege gegen Karthago aus denen Rom als Sieger hervorging, wurde Rom endgültig zur mediterranen Supermacht. Aber die gewaltige Expansion nahm kein Ende: Griechenland wurde eingenommen und die Römer machten sich deren Kultur zu eigen. Das zeigte sich an der römischen und griechischen Architektur, die anfangs parallel verlief, sehr deutlich.

Erst mit dem Beginn der Kaiserzeit entwickelte die römische Architektur ihren  eigenen Charakter, der vor allem der Machtdemonstration galt.Rom um 116 n.Chr. zur Zeit seiner größten Ausdehnung

Vom Bürgerkrieg, der im 1.Jh. v. Chr. Rom ergriff, profitiert hauptsächlich Gaius Julius Caesar. Er eroberte Gallien und machte sich zum Diktator auf Lebenszeit. Sein Adoptivsohn Augustus wurde der erste römische Kaiser, im nun monarchisch geführten Rom. Während des folgenden Jahrhunderts wuchs das römische Imperium weiter an. Diese enorme Ausdehnung machte Rom angreifbar. Germanen im Norden und Parther im Osten fielen immer wieder im Reich  ein, bis endlich durch die Völkerwanderung das römische Imperium ganz zerbrach. 395 n. Chr. wurde das Reich geteilt. Das von Konstantinopel aus regierte Oströmische Reich (Byzantinisches Reich) bestand noch ca. 1000 Jahre weiter.