Die Renaissance setzte sowohl in Politik und Kultur, wie auch in Gesellschaft und Religion neue Maßstäbe an. In dieser innovativen Schwellenzeit entstand ein völlig neuer Gedanken-Horizont. Das selbstständige Denken bestimmt von nun an die Menschen. Nur so war es möglich, die Errungenschaften der Antike neu zu entdecken und für sich zu nutzen.
Durch die außerordentliche Leistung Brunelleschis, die Kuppel des Doms, begann ein Wandel im Beruf des Architekten, der sich nun vom gotischen Baumeister durch größere künstlerische Tätigkeit unterschied. Im Gegensatz zu den mittelalterlichen Handwerkerkstätigkeiten trat jetzt zunehmend die theoretische Arbeit, wie eigenständiges Studieren der Antike, Planen und Entwerfen der Bauwerke in den Vordergrund. Die Architekturtheorie, die schon in der Antike schemenhaft existierte, wurde nun neu begründet. Unter Architekturtheorie versteht man das Bestreben, die Gesetze, welche der Architektur zugrunde liegen, zu erfassen und darzustellen.
Die Gedanken wurden in der Renaissance nach außen und auch nach innen gerichtet. Nikolaus von Kues begründete die Naturwissenschaft und Leonardo da Vinci studierte die Anatomie des Menschen, indem er Leichen sezierte. Durch Kopernikus wich das geozentrische dem heliozentrischen Weltbild.
Es wurde der Anfang für die Globalisierung, aber auch für die Kolonialisierung geschaffen. Die Entdeckung der Neuen Welt, sowie die Erstellung von Globussen spiegelt die Erweiterung des Horizonts deutlich wieder.
Gleichzeitig entstand das humanistische Bildungsideal. Erasmus von Rotterdam übte Kritik an der Kirche, währenddessen Nicolo Machiavelli neue politische und soziale Ideen entwickelte.
Neben dem Humanismus, der sich vor allem für die Bildung und die damit verbundene Selbstständigkeit der Menschen einsetzt, bildeten sich erste Formen des Kapitalismus. Reiche Handels- und Kaufmannsfamilien, wie die Medici in Florenz, bauten wirtschaftliche Machtzentren auf. wodurch Fürsten und Könige von ihnen abhängig wurden.
Architektur dient nicht mehr wie im Mittelalter der Verehrung Gottes, sondern wurde mehr und mehr ein Symbol der Macht.
Der Buchdruck schuf ein neues Medium zur Gedanken- und Meinungsverbreitung. Luthers Reformgedanken führten zu einer neuen Pluralität, welche den Übergang zum Barock darstellt.