Schon 1296 entschloss, man sich in Florenz zum Bau eines Doms. Er wurde nach Plänen von Arnolfo di Cambio in der Zeit der Gotik begonnen. Im Mittelalter schritt der Bau aber nur stockend voran und kam zwischenzeitlich sogar ganz zum Erliegen. Ein Grund dafür war, dass Florenz während dieser Zeit politische und wirtschaftliche Voraussetzungen schuf, um seine spätere Vormachtstellung zu erlangen.

Erst 1420 wurde mit dem Bau der Kuppel begonnen, welche noch immer als eine der größten Meisterleistungen der Renaissance gilt. Die Renaissancekuppel wurde harmonisch zum Kirchenschiff, das in der Stilrichtung der Gotik entstand, abgestimmt.  Der Dom von Florenz ist noch heute sehr gut erhalten.

Während der Gotik, also im Spätmittelalter, war die Gesellschaft streng gestaffelt. Das Rittertum verlor schon allmählich an Macht. Könige, Adel sowie das Bürgertum waren durch die Grundherrschaft und das Lehenswesen stark aneinander gebunden. Die weltliche und die kirchliche Macht stritten um die Vorherrschaft in Europa.Durchbrechen des alten Horizonts (Bildnis des 19.Jahrhunderts)

Als dann die Pest 1/3 der europäischen Bevölkerung ausrottete, bahnte sich langsam eine neue Zeit an.

Die Kuppel der Kathedrale Santa Maria del Fiore wurde erst in der Renaissance, also geschichtlich, in der frühen Neuzeit, gebaut. Dies war eine Schwellenzeit zwischen dem Mittelalter und der Neuzeit. Das alte begrenzte Weltbild wurde durchbrochen und es entstand das Bestreben seinen Horizont zu erweitern. Es formte sich das Bewusstsein, dass der Mensch im Mittelpunkt der Welt und des göttlichen Schöpfungsplans steht. Durch das Entdecken seiner Selbst, erlangte der Mensch ein neues Bewusstsein für die Welt.Cosimo de’ Medici war während der Errichtung der Kuppel inoffizielles Oberhaupt von Florenz.

Bedeutend für den Durchbruch in eine neue Zeit war das Wachstum der Städte, welche mit dem Bürgertum einen neuen Stand hervorbrachten. Außerdem führte der Wissensdurst der Menschen dazu, dass jeder seine speziellen eigenen Fähigkeiten entwickeln wollte. Der „uomo universale“, das umfassend gebildete und tätige Universalgenie entwickelte sich zum Ideal. Man orientierte sich wieder an der Antike.

Durch die Entwicklung der Wirtschaft und des Handels entstanden neue Machtzentren wie die Fugger in Deutschland und die Medici in Italien.

Es entwickelte sich ein Abhängigkeitsverhältnis der Herrscherdynastien von diesen reichen Kaufmannsfamilien. Das Schicksal der Stadt Florenz war sehr stark mit der Familie Medici verbunden. Deren Macht beruhte auf ihrem Bankimperium, das in ganz Europa verbreitet war. Auch wenn die Medici es nie öffentlich zeigten, kontrollierten sie doch über die Hälfte aller Handelsgeschäft in Florenz und machten die Stadt zu einer der bedeutendsten des damaligen Europas.

Martin Luther (1483 – 1546) konnte mit Hilfe des Buchdrucks seine Reformationsgedanken weit verbreiten, was zur Spaltung der Kirche führte. Dieser religiöse Konflikt war fest verbunden mit politischen Zielen der weltlichen Mächte. So kam es 1618 zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges, der ganz Europa in Aufruhr versetzte und neue politische Systeme, wie den Absolutismus mit sich brachte.